Im modernen Badezimmer ist der Spiegelschrank zu einem zentralen Element geworden, das weit mehr Funktionen erfüllt als nur die Aufbewahrung von Kosmetika. Er ist Lichtquelle, Ordnungshelfer und Designobjekt in einem. Doch die Auswahl am Markt ist groß und die Unterschiede sind oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. Eine durchdachte Entscheidung beim Kauf stellt sicher, dass das neue Möbelstück den täglichen Anforderungen über viele Jahre gerecht wird. Wer die wesentlichen Kriterien kennt, findet zielsicher das passende Modell.
Das richtige Maß als Fundament
Bevor man sich mit Design und Funktionen beschäftigt, ist das exakte Ausmessen des verfügbaren Platzes der erste und wichtigste Schritt. Die Breite des Spiegelschranks sollte sich idealerweise an der Breite des Waschtischs orientieren. Ein bündiger Abschluss sorgt für ein harmonisches Gesamtbild. Ist der Badezimmer Spiegelschrank deutlich schmaler, wirkt die Kombination schnell unproportioniert. Bei breiteren Waschtischen kann ein Modell, das etwas schmaler ist, durchaus elegant wirken. Die Höhe hängt von der Deckenhöhe und der Position der Armatur ab. Es muss genügend Abstand bleiben, um den Wasserhahn bequem bedienen zu können. Auch die Tiefe ist relevant: Zu tiefe Schränke können beim Zähneputzen oder Waschen stören. Standardmaße liegen hier zwischen 15 und 20 Zentimetern.
Licht und Schatten im Badezimmer
Die Beleuchtung beeinflusst die Atmosphäre des Raumes maßgeblich und hat einen praktischen Nutzen. Moderne Spiegelschränke setzen fast ausnahmslos auf langlebige und energiesparende LED-Technik. Man unterscheidet zwischen direkter und indirekter Beleuchtung. Eine direkte Ausleuchtung von oben oder von den Seiten ist ideal für Tätigkeiten wie Schminken oder Rasieren, da sie das Gesicht schattenfrei erhellt. Indirektes Licht, das beispielsweise nach oben zur Decke oder nach unten auf den Waschtisch strahlt, schafft eine angenehme, blendfreie Atmosphäre. Hochwertige Modelle bieten oft die Möglichkeit, die Lichtfarbe (von warmweiß bis tageslichtweiß) und die Helligkeit per Dimmer anzupassen. Eine integrierte Waschtischbeleuchtung kann nachts als Orientierungslicht dienen.
Eine Frage des Materials und der inneren Werte
Das Badezimmer ist ein Feuchtraum, weshalb das Material des Korpus eine hohe Resistenz gegen Feuchtigkeit aufweisen muss. Günstige Modelle bestehen oft aus einfachen Spanplatten, die bei Beschädigung der Beschichtung aufquellen können. Langlebiger sind mitteldichte Faserplatten (MDF), die speziell für Feuchträume versiegelt werden. Die inneren Werte zeigen sich in der Ausstattung. Verstellbare Einlegeböden aus Glas wirken nicht nur edler als Kunststoff, sondern sind auch einfacher zu reinigen. Eine integrierte Steckdose im Inneren ist für den Betrieb von elektrischen Zahnbürsten oder Rasierern äußerst praktisch. Komfortmerkmale wie Türen mit Dämpfung (Soft-Close-Scharniere) verhindern lautes Zuknallen und schonen das Material.
Qualitätsunterschiede, die den Preis bestimmen
Warum kostet ein Spiegelschrank 200 Euro und ein anderer 1.000 Euro? Die Unterschiede liegen im Detail. Preiswerte Modelle sparen oft an der Materialstärke, der Qualität der Scharniere und der Beleuchtungstechnik. Die Lichtausbeute kann geringer sein und die Lichtfarbe lässt sich nicht verändern. Außerdem fehlt oft eine durchdachte Innenaufteilung. Hochwertige Spiegelschränke rechtfertigen ihren Preis durch eine bessere Verarbeitung, langlebigere Materialien wie feuchtigkeitsresistente MDF-Platten und überlegene Technik. Dazu gehören dimmbare LEDs mit einstellbarer Farbtemperatur, Soft-Close-Scharniere von Markenherstellern, eine Antibeschlag-Funktion durch eine integrierte Spiegelheizung und oft auch innen verspiegelte Türen, die den Blick auf den Inhalt auch bei geöffneter Tür ermöglichen.
Für jeden Raum die passende Lösung
Die Wahl der Größe hängt vom Verwendungszweck des Badezimmers ab. Für ein kleines Gästebad, in dem nur das Nötigste Platz finden muss, reicht oft ein schmales, eintüriges Modell mit einer Breite von etwa 40 bis 50 Zentimetern. In einem Singlebad bewährt sich eine Breite von 60 bis 80 Zentimetern, um alle persönlichen Pflegeprodukte unterzubringen. Das Familienbad stellt die höchsten Ansprüche an den Stauraum. Hier sind breite Modelle ab 100 Zentimetern mit drei oder mehr Türen eine gute Wahl. So kann jedes Familienmitglied seinen eigenen Bereich erhalten und die morgendliche Routine wird deutlich entspannter.
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